Leprachaun, Little Wild Horse Canyon & Capitol Reef National Park vom 14.11. bis 17.11.2018

 

Wir schlafen oberhalb des Colorado Rivers und blicken am nächsten Morgen vom hohen Westufer rüber auf die ehemalige Marina Hite. Die Marina liegt komplett im trockenen und das Ufer des Sees ist gar nicht mehr zu sehen. Man kann sich gar nicht vorstellen welche immense Wassermengen hier fehlen. Denn die Ausmaße des Stausees sind gigantisch: Mit einem Umfang von 3155 Kilometern ist seine Uferlinie länger als die gesamte Westküste der Vereinigten Staaten. Städte wie Phoenix, San Diego oder Los Angeles könnten ohne den Lake Powell so nicht existieren. Anfang 2000 war des See noch zu 94 Prozent gefüllt, im Mai 2014 waren es nur noch 42 Prozent! Bis in die späten 1990er-Jahre bedeckte der Lake Powell noch fast die halbe Fläche des ersten Fotos und die Straße auf der anderen Seite verlief noch ufernah!

 

Wir fahren weiter, denn heute wollen wir unsere erste Slot Canyon Wanderung unternehmen. Dafür haben wir uns den Leprachaun Canyon ausgesucht. Wir gehen auf einem kleinen Trail, meist im oder am Wash (Flussbett) entlang und schon bald erreichen wir den eigentlichen Canyon.

 

Wohin man schaut, überall rotbrauner Fels, der in den schönsten Pastelltönen strahlt. Sein Profil gleicht am Anfang einem riesigen "U" und umso tiefer man in den Canyon vordringt umso schmaler und dunkler wird er.

 

Nach ca. 2 Std. sind wir wieder beim Modix und so begeistert, dass wir für Morgen gleich den nächsten Slot Canyon ansteuern.

Auf dem Weg dorthin kommen wir an der Little Egypt Geologic Site vorbei, diese liegt etwas abseits, aber nach nur 2Km auf einer Dirt Road sehen wir schon die skurrilen rotbraunen Felstürme.

 

Da jetzt die Sonne schon vor 18 Uhr untergeht müssen wir uns auch immer früher um unseren Schlafplatz kümmern. Für unser heutiges Schlafplatzerl haben wir uns den Burr Point ausgesucht, der liegt an einer Canyonkante und soll einen sagenhaften Panoramablick bieten. Aber den Blick müssen wir uns hart erarbeiten, oder besser gesagt der Modix muss sich über eine elends lange Dirt Road, 11 Meilen über Waschbrett und steinige Passagen, quälen. Doch das hat sich ausgezahlt. Nicht nur für den traumhaften Abendspaziergang im Sonnenuntergang hoch über dem Dirty Devil River Canyon.

 

Nach einem Morgenspaziergang an der Canyonkante und einem Rundflug mit der Drohne gehts die 11 Meilen wieder zurück bis zur Straße auf der wir weiter ins riesige und noch weitgehend unerschlossene San Rafael Reef fahren.

 

Im San Rafael Reef im Herzen Utahs sollen einige der schönsten Fels- und Canyonlandschaften des Südwestens liegen. Zu ihnen gehört auch der Little Wild Horse Canyon, in den wir heute hinein wandern. Es erwartet uns ein traumhaft schöner Slot Canyon mit zwei langen, extrem schmalen Felspassagen, die oft nur Schulterbreit und bis zu 120 Meter hoch sind. Hinter jeder Biegung findet man neue faszinierende Fotomotive...

 

Nach einer ruhigen Nacht am Freemont River mit Blick auf die Henry Mountains, fahren wir dann zum Capitol Reef National Park. Wir fahren den Scenic Drive, eine ca. 20km lange Stichstraße, und biegen am Ende auf eine raue Schotterpiste ab in den Capitol Gorge hinein. Ein Slot Canyon für unseren Modix.

 

Am Ende der Piste wandern wir dann weiter durch den immer enger werdenden Canyon und dann weiter rauf bis wir im Fels Auswaschungen sehen die mit Regenwasser gefüllt sind. Die Waterpocket Folds, die waren Namensgebend für diese ca. 160 km lange Falte in der Erdkruste.

 

Nach der Wanderung fahren wir den Scenic Drive zurück und finden gleich hinter der National Park Grenze einen schönen Stellplatz für die Nacht. Am nächsten Morgen gehts dann wieder zurück in den Park mit seinen bunten Felsbändern, Kaminen und steilwandigen Tafelbergen.

 

Wir Parken am Trailhead zum Cassidy Arch. Von hier sind es ca. 3Km hinauf zu einem Felsbogen, benannt nach dem berüchtigten Outlaw Butch Cassidy, der sich hier mit seinen Kumpanen versteckte.

 

Am Nachmittag fahren wir weiter ins Cathedral Valley im Norden des Parks.

In unserem Reiseführer steht, man benötigt ein 4WD Fahrzeug, gutes Wetter und eine große Portion Abenteuerlust...