Michis Alaska Wander-Abenteuer,  vom 02.08. - 05.08.2019

 

Unsere Ausflüge nach Katmei auf die „Bäreninsel“ war eine ganz besondere Erfahrung die wirklich schwer mit Worten zu beschreiben ist. Wir können nur eins sagen, Ihr solltet das machen, hier her fliegen und diese einzigartige Erfahrung selbst machen. Eines unserer absoluten Top-Erlebnisse, und wir wollen unbedingt wieder kommen.

Bevor wir Abschied nehmen von Homer, besuchen wir natürlich auch Heidi und Andrew nochmal. Doch bei der Verabschiedung werden wir noch zum lokalen „Schweizer Fest“ eingeladen und dort lernen viele nette Leute kennen.

Hier auf dem Fest erzählen uns die Beiden dann, dass sie am Wochenende mit Tochter Thalia und dem Aupair Mädchen Barbara aus Österreich, einen neu angelegten Trail, den Tutka Backdoor Trail, von Küste zu Küste gehen wollen über 3 Tage und im Flieger sei noch ein Platz frei. Nach kurzen Überlegen sagt Michi zu, dass Sie mitkommt, ohne wirklich zu wissen auf was sie sich einlässt.

Schlafsack und Unterlagsmatte werden von Gabi einer Freundin von Heidi ausgeliehen.

 

Mein (Michi) Alaska-Wanderabenteuer beginnt:

Am nächsten Abend, ein Freitag geht es schon los. Obwohl das Gepäck eh schon auf das Minimum reduziert wird, ist der Rucksack ganz schön schwer. Noch eine Pizza für´s Abendessen mitnehmen und dann ab in den Flieger. 

Wiedermal ist dieser Spot nur mit Boot oder Flieger zu erreichen, Alaska eben. Beim Flug gehts vorbei an Gletschern und dann sehen wir schon die Bucht wo wir landen...

Wir essen die mitgebrachte Pizza am Strand und dann geht’s los, mein größtes Wanderabenteuer und das gleich mitten der Wildnis Alaskas.

Nach 30 Minuten Flug landen in der Wildnis. Hier gibt es nichts. Auch keinen Handyempfang. Am Montag in der Früh holt uns ein Boot auf der anderen Seite der Halbinsel wieder ab. Dazwischen liegen 1828 Höhenmeter und 34 km Wegstrecke. Schon bei Beginn wunderte ich mich ein bisschen, wie wir überhaupt vom Strand wegkommen sollen, eigentlich geht es überall fast senkrecht rauf. Und so ist es dann auch, super steil geht es 2 Stunden auf einem kleinen Waldtrail hinauf, und mir schwant Böses.

Auch stellt sich hier gleich raus, was eigentlich schon vorher fast klar war, die Anderen in der Gruppe sind viel schneller und konditionell viel besser aufgestellt als ich. Den Wald hinter uns gelassen eröffnen sich wunderbare Bergpanoramen und wir suchen uns einen schönen Platz zum Übernachten.

Der zweite Tag wird hart, wir haben viele Höhenmeter rauf

kurze Pause und dann gleich auf der anderen Seite wieder runter,

eine Flussüberquerung

und dann wieder über dicht bewaldete Hänge und unwegiges Gelände rauf.

Und es gibt kein zurück. Ich lege immer wieder Pausen ein und die anderen warten ganz geduldig auf mich. Der Tag wird lang bis wir unseren Schlafplatz erreichen.

Der ist dann so windig in einem Tal, dass wir schon Angst um die Zelte haben. Wie ich diesen Tag und diesen Marsch persönlich überstanden habe, weiß ich bis heute nicht so genau. Denn ich war körperlich am Ende wie nie in meinem Leben zuvor. Ich schlafe wie Tod und am Dritten Tag liegen noch 22 km vor uns.

 

Diese 22 km sind jedoch meistens, bis auf ein paar Anstiege, bergab und somit nicht mehr ganz so herausfordernd wie der Tag zuvor. Wir müssen noch über eine Passhöhe mit Schneefeld

und dann das Tal hinaus.

Wieder mal durch einen Fluss...

Immer wieder gibt es wunderschöne Ausblicke...dort unten im Fjord holt uns morgen das Boot ab.

Steil durch dichten Küsten-Regenwald geht’s runter ans Meer.

Wir finden einen schönen Platz am Wasser um unser letztes Nachtlager aufzuschlagen.

Ein Bier wäre jetzt gut, aber das hat natürlich keiner mitgeschleppt, aber eine Schokolade tuts auch. Am nächsten Morgen klingelt der Wecker um 5 Uhr. Schnell alles einpacken und noch eine Stunde Marsch zur nächsten Bucht, denn dorthin kommt das Boot um 7 Uhr um uns abzuholen.

 

Stolz es geschafft zu haben, froh das mein Rücken mit gemacht hat incl. Schmerztabletten und glücklich über das für mich tolle Abenteuer erlebt zu haben, dankbar dabei gewesen zu sein, geht’s per Boot zurück nach Homer.

Danke an Heidi, Barabara und Andrew für den Support der letzten Tage.

 

Ich werde dieses Abenteuer mit euch immer in Erinnerung behalten...

Am nächsten Tag heißt es dann aber doch endgültig Abschied nehmen, Alaska ist groß und wir wollen uns noch soviel ansehen.

Vielen lieben Dank an Heidi und Andrew, die uns so herzlich in ihrem Zuhause aufgenommen haben, und uns dadurch einen Einblick in ihren Alltag und das Leben in Alaska gaben. Wir verstehen nun auch, warum sich die beiden in Ihrer Wahlheimat so wohl fühlen, auch bei uns „heimelts“...