Katmai National Park  Juli 2019 - Teil 1

Alaska ist das Land der Bären. Wir haben ja auch schon Glück gehabt und den einen oder anderen gesehen, aber um Braunbären beim Lachsfischen aus nächster Nähe zu sehen gibt’s nur ein paar Orte und die sind fast nur mit dem Flugzeug zu erreichen.

 

Die vielleicht besten Spots liegen im Katmai National Park und den kann man von Homer aus in nur 1 ½ Std. Flug erreichen. Der N.P. wurde eigentlich mal gegründet als Schutzgebiet für noch aktive Vulkane. Heute ist der Park ein riesiges Naturschutzgebiet für Bären und liegt auf der Alaska Halbinsel die sich weit in die Bering See erstreckt und an deren westlicher Verlängerung sich die Aleuten anschließen.


Brooks Falls – Ein Paradies für Bären und für mich...                                                                                                                                                                                         23.07.2019

Da wir nicht wie üblich lange im Voraus reserviert haben, muss man auch ein wenig Glück haben um einen Platz in den kleinen Propellermaschinen zu bekommen. Ich bekomme den letzten Platz und bin froh, da auch Morgen der Flieger mit dem Michi mit George und Michelle mitfliegt ausgebucht ist. So bin ich leider allein unterwegs.

Der Flug geht zuerst übers Meer, das Cook Inlet und dann erreichen wir die Alaska Halbinsel. Vorbei an Vulkanen, über Tundra, rein in die Wildnis...

 

Der Flug geht zuerst übers Meer, das Cook Inlet und dann erreichen wir die Alaska Halbinsel. Vorbei an Vulkanen, über Tundra, rein in die Wildnis...

Nach 90 min landen wir am Naknek Lake direkt beim Brooks Camp.

Dort bekommen wir noch ein kurzes „Briefing“ zum Thema Verhaltensregeln im Bärenland und dann nix wie raus zu den Bären. Bis zu den Brooks Falls sind es ca. 20 – 30 min zuerst über Holzstege und später dann auf einem Pfad durch einen kleinen Wald.

Da man hier überall mit Bären rechnen muss, sollte man nicht alleine zu den Wasserfällen raus wandern. Man schließt sich zu kleinen Gruppen zusammen und wandert dann los. Leider ähnelte meine Gruppe eher einem Rentnerausflug, sehr langsames Tempo garniert mit Pausen. Daher ging schon bald alleine weiter und es kommt was kommen muss...

Hallo Bär! Aber alles ging gut und ich erreiche, mit etwas erhöhtem Puls, die beiden Beobachtungs-Plattformen direkt am Wasserfall. Es ist so faszinierend die Bären hier zu beobachten. Am Wasserfall gibts ganz klar eine hierarchische Ordnung.

Die Alten erfahrenen warten oben bis ihnen der Lachs vor das Maul springt.

Die besten Plätze sind von großen, schon vollgefressenen Männchen besetzt.

Je weiter Flussabwärts, umso jünger werden die Bären...

Ich könnte den ganzen Tag hier sitzen und die Bären beobachten.

Doch ich muss zurück, der Flieger geht in 2 Std. Beim Rückweg, kurz vor dem Brooks Camp kann ich noch einige Bären beim „Baden“ in der Mündung des Brooks Rivers beobachten.

Dann mein Highlight, eine Bärin mit einem kleinen am Strand, direkt an den Wasserflugzeugen.

Nach 5 Stunden fliegen wir wieder zurück. Den Kopf voller Bilder, das erlebte kaum in Worte zu fassen...



Michi mit Michele und George   bei den Bären  in der Hallo Bay                                                                                                                                               24.07.2019

 

Richi ist heute zu den Bären geflogen und ich verbringe den Tag mit Michelle und George in Homer.

Am nächsten Tag geht es dann für uns zu den Bären. Wir haben eine geführte Wanderung in der Hallo Bay gebucht. Und nach dem spannenden Bericht von Richi, freuen wir uns noch mehr.

 

Bevor es losgehen kann, müssen wir alle erst mal in Hüfthohe Stiefel schlüpfen und Regenbekleidung anlegen. Das Wetter in Katmai soll noch schlechter sein als hier in Homer, und hier regnet es schon.

 

 

 

Der Flug in der kleinen Maschine ist spannend und die Aussicht grandios.

Nach einer guten Stunde landen wir in einer Bucht vor Katmai und sammeln uns am Strand.

Wir wandern bestimmt zwei Stunden umher, die Natur ist grandios, sogar bei schlechtem Wetter, außer uns sind gerade noch eine Gruppe mit 5 Leuten unterwegs, aber leider von den Hauptakteuren, den Bären, da will sich keiner zeigen. Wir sind am Ende der Saison für Hallo Bay. Sind etwa alle Lachse und somit auch die Bären schon weitergewandert?

 

Ein bisschen Panik und Hilflosigkeit ist im Gesicht unseres super netten Guides Lance zu sehen. Und das erste Murren bei ein paar Gästen ist zu hören. Natürlich ist die Enttäuschung erst mal groß.

Kurz vor der Mittagspause dann doch, unser erster Bär in Katmei. Er wandert umher, frisst ein bisschen Gras und macht dann auch Mittagspause in einer Kule am Strand. Wir suchen uns ein Plätzchen mit guter Sicht auf ihn, packen unsere Brote aus, und können den halb schlafenden Bären während dem Essen beobachten. Lachsbrötchen sind übrigens verboten!

 

Wir gehen weiter, dieser Bär bleibt hier erst mal ein paar Stunden liegen und schlummert.

In einer Flussmündung sehen wir ihn dann endlich, den ersehnten Lachs fangenden Bären. Er läuft immer wieder den selben weg an Land den Fluß hoch, nur ein paar Meter an uns vorbei, um dann ein Stück weiter oben wieder Flußabwärts auf Lachsfang zu gehen. Alles ganz entspannt.

Gerade als unser Guide zum Aufbruch, zurück zum Flugzeug, anstimmt, kommt in etwas Entfernung aus dem Hinterland eine Bärin mit 3 Jungen. Natürlich wollen wir alle dorthin. Wir bekommen noch ein paar extra Minuten, und die Bärenfamilie läuft tatsächlich in 3 Metern Entfernung an uns vorbei. Die Bärin ist total entspannt, wirft uns einen kurzen Blick zu, und geht weiter. Wow! Und die Kleinen sind wahnsinnig putzig.

Leider können wir nicht länger bleiben, der Flieger wartet. Schweren Herzens verlassen wir die Vier und treten unseren Fußmarsch zurück an. Der Flieger ist im Nebel kaum zum zu erkennen, und so sollen wir fliegen? Na ja, den Piloten scheint es nicht zu stören, er fliegt uns sogar noch eine extra Runde über den Gletscher. Ich darf vorn im Cockpit sitzen. Auch Gut, da sag ich nicht Nein.

Obwohl der Ausflug aus Sicht der Anzahl an gesichteten Bären eigentlich eher ein Reinfall war, hat er doch ein ganz besonderes Gefühl bei mir hinterlassen. Einzutauchen in die Welt der Bären, weit und breit nichts außer Natur und die wilden Tiere und die Harmonie des Ortes haben mich total geflascht und berührt, eines war jetzt schon klar, ich muss hier noch mal her.

Gemütliches Abendessen und Spielen in George´s Wohnmobil. Und am nächsten Morgen muss Michelle leider auch schon nach Hause fliegen und George erwartet in ein paar Tagen seinen Sohn Toni mit Familie.